Montag, 10. September 2018

Beitrag zur Informationsveranstaltung Clubhaus Neubau
Mitgliederversammlung am 09.09.2018,                                      vom Clubkameraden Andreas Schreiner,  der verlesen wurde.


Liebe Kameradinnen und Kameraden im Vorstand und im Verein,

in diesem Sommer hatte ich nach einigen Jahren relativer Abstinenz vom Segeln - so etwas sollte nach sehr vielen doch sehr aktiven Jahren im Verein straffrei möglich sein - wochenlang vor Ort die Gelegenheit, unser neues Clubhaus wachsen zu sehen und die Ruhe im Verein unter der Woche zu genießen. Ich denke, dass es den meisten von Euch genauso geht wie mir, wenn man vor dem neuen Haus steht denkt man unwillkürlich, es sieht richtig gut aus und man ist das groß.

Ich hatte - wie viele von Euch - das Vergnügen, den vielen ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlungen beizuwohnen, in denen um die Frage gestritten wurde, ob überhaupt solch ein Haus gebaut werden muss und wenn ja, an welcher Stelle es denn nun stehen soll. Letztendlich hatte sich eine Mehrheit demokratisch entschieden, das Haus genau dort zu bauen, wo es jetzt steht.

Die vielen, teils erbitterten Diskussionen wirken aber noch heute deutlich spürbar in der Gemeinschaft nach, wie ich bei vielen Gesprächen in diesem Sommer spüre. Ich bin aber fest davon überzeugt dass es an der Zeit ist, hier trotz unterschiedlicher Meinungen und der harten Diskussionen gemeinsam an einem Strang für unseren Verein zu ziehen.

Bevor ich zu meinem eigentlichen Ansinnen komme möchte ich erklären, warum ich diese Worte überhaupt an euch richte. Ich hatte im Jahr 2005 die Ehre, die Festschrift zu unserem 100 jährigen Jubiläum im Jahre 2006 zu erstellen.  Dabei habe ich mich durch teils uralte Dokumente und Berichte aus den 30iger bis 90iger Jahren gearbeitet, um eine Chronologie des SCO zu erstellen.

Dabei lernte ich, dass die Geschichte unseres Vereines von harter Arbeit und anfangs auch Kampf um Anerkennung, über den Bau eines Clubhauses auf dem Rohrwall, weiter über Nazi-Terror bis hin zur Flucht in den Westen und Wiederum dem Aufbau eines neuen Clubs nebst Clubhaus geprägt war. Immer wieder belegen die Quellen, dass die Mitglieder des Vereins zusammengehalten und -gearbeitet haben, eine Erfahrung, die ich auch in meiner Zeit im SCO machen konnte und kann.

Was die Quellen wohl geflissentlich verschweigen, ich vermute, die Damen und Herren haben sich damals mindestens genauso gezankt, diskutiert und emotional reagiert, wie auch wir es gelegentlich tun. Am Ende hat es aber immer funktioniert, sonst gäbe es diesen SCO so sicherlich gar nicht mehr.

Nun steht das Haus - na sagen wir mal fast.

Wie ich erfahren habe, passiert wohl genau das, was bei den meisten Bauwerken passiert, die man irgendwann plant und  dann Jahre später baut, die Kosten steigen, diesmal leider trotz guter Planung wegen der guten Konjunktur. Der Vorstand wird oder hat euch berichtet, dass man das Haus mit dem Budget zwar knapp fertigstellen kann, aber wohl auf Kosten der meisten Annehmlichkeiten u.v.m, die ein neues Haus so ausmachen.

Ich erfuhr, dass uns aus Kostengründen u.a. die alten Möbel erhalten bleiben würden, es für Technik, Beamer, Musikanlage, Einrichtung für unsere sonst. Räume und eine schönere Terrassemöblierung sowie eine moderne Abtrennung in den WC`s u.v.m. nicht mehr reicht. Der Vorstand wird detailliert berichten.

Hier stehe ich auf dem Standpunkt, dass ein neues Clubhaus nicht nur von außen neu und für uns alle als repräsentativ wahrgenommen werden sollte, im Gegenteil, gerade innen, also da wo wir das Haus alle regelmäßig nutzen, feiern, Gäste empfangen und relaxen, sollte es das ausstrahlen, was wir uns alle gewünscht haben - ein schönes, komfortabel und zeitgemäßes Ambiente. Dafür haben wir damals nämlich eigentlich abgestimmt und gebaut!

Aus meiner Sicht wäre es jetzt nahezu absurd, wenn wir ein neues Clubhaus mit hohen Zuschüssen, Fördermitteln Eigenkapital und Krediten für rd. 850.000,- EUR errichten, dann aber ein jahrelanges Provisorium aus Altbeständen im Innern hinnehmen, da das Geld eben nicht gereicht hat. Provisorien - wir ihr wisst - halten leider am längsten.

Ich denke, wir Mitglieder sollten uns in unserer Gesamtheit dafür entscheiden, das Haus jetzt gleich richtig, also komplett fertigzustellen, wir hätten wirklich alle was davon und es hätte etwas gerade zu Versöhnliches, wenn wir bei der gemeinsamen Einweihungsfeier mit Stolz und Spaß unser neues Clubhaus erleben und auf eine solch am Ende gemeinsame Entscheidung zurückblicken könnten.

Daher bitte ich alle Kameraden und Kameradinnen wohlwollend darüber nachzudenken, den fehlenden Geldbetrag zur wirklich kompletten Fertigstellung bzw. Einrichtung des Hauses aufzubringen, sei es durch eine weitere anteilige Spende, ein Darlehen oder durch eine zu beschließende Umlage. Auf alle verteilt, sollte sich der Aufwand doch in Grenzen halten und erträglich sein.

Ganz persönlich werde ich hier gerne mit gutem Beispiel vorangehen und sage auch Spende und Umlage - wie auch immer -  zu, ich weiß aus meinem familiären Umfeld und einigen Freunden und Kameraden/innen, dass auch hier Wohlwollen zu erwarten sein sollte.

Liebe Kameraden und Kameradinnen, ich hätte das hier heute gerne selber gesagt, doch die Veranstaltung kam etwas überraschend, unser Urlaub im Süden war jedoch lange geplant. Ich drücke uns allen die Daumen, das wir zusammen die richtige Entscheidung für uns und den Verein treffen.

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Andreas Schreiner




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen