10:30 Uhr der Start"schuß" ertönt und die ersten Boote schießen über die Startlinie. Die
Crews schlagen sich trotz des starken Windes gut durch und meistern die erste
Bojenrundung mit bravour...
Schön klingt das, aber wir wollen realistisch bleiben. 10:30 Uhr, Startverschiebung mit
anschließendem Brötchenmapfen. Auch danach kein Wind in Sicht. Wenigstens für unsere
Jolle reicht es und wir schlagen die Zeit trotz "Flaute" segelnd auf dem Wasser tot. Doch
wir sind nicht die einzigen, wenig später sind wir tatsächlich schon zu zweit. Als der
Regattaleiter spitz kriegt, dass da draußen bereits welche mit beträchtlicher
Geschwindigkeit durch die Bucht heizen, wird endlich der Start vorbereitet. Langsam füllt
sich das Wasser mit Booten und es hat sich ausgeheizt. Dafür erfordern jetzt andere
Dinge Konzentration. Zum Beispiel den Timer im richtigen Augenblick zu starten, was
letztendlich dann doch nicht wirklich funktioniert hat. Egal, die Tröte gibt das Signal für die
erste Startgruppe. Dieses Schauspiel wiederholt sich noch einmal, bis auch wir die
imaginäre Linie fahren. Noch kann man es als "fahren" bezeichnen. Glücklicherweise stört
nur ein einziges Binnenschiff das allgemeine Treiben. Hier und da ein Flößchen oder ein
"Grillinselboot", die krampfhaft versuchen sich einen Weg durch das Startfeld zu bahnen.
Vermutlich ohne Kenntnis der Ausweichregeln, aber was solls, so ein Floßfahrer ist ja
recht schnell einzuschüchtern. Kurz vor der ersten Boje eine kurze Pause um darüber zu
philosophieren, was Sebastian dahinten am Ufer ulkiges macht. Nach der Regatta
erfahren wir, dass er ein bisschen zu weit weg vom tiefen Wasser war. Nach der Rundung
entbricht erst einmal große Freude darüber, den Gennacker mal bei sooo viel Wind
ausprobieren zu dürfen. Während die meisten anderen Crews mit ihrem Spinnacker schön
auf Vorwind dahin fahren dürfen, haben wir die große Chance Gennackerhalsen zu üben.
Endlich aus der Engstelle raus, hatten wir uns eigentlich auf etwas mehr Wind vorbereitet.
Doch stattdessen schlief er ganz ein. Schließlich haben wir doch die Gummibären wieder
ausgepackt. Irritiert durch eine plötzliche Böe haben wir sie wieder verstaut und sind
beinahe in einen Geschwindigkeitsrausch geraten. Aber auch nur beinahe. Mit ohne Wind
verpasst man dann doch mal schnell eine kleine Winddrehung, so dass man erstmal
stundenlang mit dem Gennacker rumkämpft und schließlich feststellen muss, dass es gar
nicht am Gennacker oder an der Crew lag, sondern einfach daran, dass der Wind von
vorne kommt...
Der nun doch wieder auffrischende Wind sorgt für Freude und lässt uns einen neuen
Geschwindigkeitsrekord für diesen Tag aufstellen. Kurze Verwirrung auf Seiten des
Steuermanns, als plötzlich drei Bojen für die Umrundung zur Wahl stehen. Verschwommen
taucht die Erinnerung an die vorherigen roten Bojen auf und die Sache ist klar. Unsere
Boje ist am weitesten von allen dreien weg. Schließlich ist auch die letzte Rundung
geschafft. Daran, dass das begleitende Motorboot uns in den Schlepp nehmen will,
erkennen wir, dass die verkürzte Regattastrecke verkürzt wurde.
Wieder an Land, nach einem kurzen Sprung vom Steg, klarmachen des Bootes und
anschließendem Würste konsumieren, geht die Siegerehrung von Statten. Da wir nicht
unter den ersten acht genannten Crews sind, vermuten wir, dass unsere Position weitaus
schlechter ist als gedacht. Ehrlich gesagt bin ich froh nicht erster geworden zu sein, ich
hätte echt nicht gewusst wo ich dieses riesige Steuerrad hätte hinpacken sollen.
Außerdem regt unser Platz zum Üben an, so dass wir die nächste Regatta bereits in unser
recht bewegtes Leben eingeplant haben.
So gesehen von Konstantin Krüger (RS Vision)
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